Mittwoch, 28. Oktober 2015
Dienstag, 20. Oktober 2015
Farbkontraste nach Itten
Komplementärkontrast
= sich im Farbkreis gegenüberliegende Farben (= komplementäre Farben) stehen nebeneinander
= sich im Farbkreis gegenüberliegende Farben (= komplementäre Farben) stehen nebeneinander
> Farbpaar steigert sich zu höchster Leuchtkraft,
enthält alle Primärfarben
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Paul Gauguin: Undine, 1889 |
Kalt -Warm- Kontrast
= Beeinflussung
der Farbtemperatur durch Nachbarfarbe
> warme
Farben treten ggü. kalten Farben hervor
> stärkster
Kalt-Warm-Kontrast zwischen Orangerot und Blaugrün
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Paul Cézanne: Die Bucht von Marseille, 1885 |
Hell – Dunkel- Kontrast
= optischer
Grundkontrast (Unterscheidung der Dingwelt), auch innerhalb der Buntfarben
(Gelb heller als Blau)
> stärkster
Hell-Dunkel-Kontrast zwischen Schwarz und Weiß
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Rembrandt van Rijn: Junge Frau im Bett, 1645/46 |
Quantitätskontrast
=
unterschiedlicher Flächenanteil der Farben, der harmonisches Verhältnis ergibt
nach
Goethe:
3x Gelb
: 4x Orange : 6x Rot : 9x Violett : 8x Blau : 6x Grün
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Das harmonische Mengenverhältnis der Farben im Farbkreis |
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Vincent van Gogh: Sternennacht über der Rhone, 1888 |
Farbe – an – sich – Kontrast
=
Gegensatz zwischen drei oder mehr gesättigten Buntfarben, die möglichst weit
voneinander entfernt sind
stärksten
Farbe-an-sich-Kontrast zwischen den Primärfarben, aber auch unter den
Sekundärfarben
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Franz Marc: Blauschwarzer Fuchs, 1911 |
Qualitätskontrast
= Gegensatz
zwischen reinbunten und gedämpften/getrübten Farben
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Caspar David Friedrich: Meeresstrand im Nebel, 1807 |
Der Eigenwert der Linie nach Wassily Kandinsky
Kandinsky versucht die Kunst rational und wissenschaftlich zu untersuchen, um sie als Unterrichtsdisziplin zu etablieren.
1. Die waagrechte Linie: bodenständig, stabil
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Capsar David Friedrich: Der Mönch am Meer, 1808/10 |
2. senkrechte Linie:
spannungsvoll, emporstrebend
3. aufsteigende Diagonale:
aufstrebend, dynamisch, positiv
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Logo der Firma "Nike" |
4. absteigende Diagonale:
abfallend, negativ
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Das bearbeitete Logo der Firma "Nike" wirkt weniger dynamisch
und negativ
|
5. rechte Winkel: beherrscht,
klar
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Piet Mondrian: Komposition mit Gelb, Blau und Rot, 1937-42 |
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Ernst Ludwig Kirchner: Straße in Berlin, 1913 |
6. spitze Winkel: spannungsvoll, aktiv
Frau: ihre Haltung lässt auf einen selbstbewussten Charakter schließen
7. stumpfe Winkel: schwach, unbeholfen, passiv
Mann: Mann scheint der Frau untergeordnet
8. gleichmäßig
gebogene Linie: harmonisch,
ausgeglichen
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Foto: Farbkontrast
[CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)],
via Wikimedia Commons
Hugh Subbins: Kongresshall/Haus der Kulturen in Berlin, 1956-57
|
9. ungleichmäßig
gebogene Linie: spannungsvoll,
dynamisch, unruhig
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Foto: wilth [CC BY-NC-SA 2.0 (https://creativecommons.org/
licenses/by-nc-sa/2.0)], via flickr
Zaha Hadid: Heydar Aliyev Centre in Baku/Aserbaidschan, 2012
|
Empfinden beim Nachahmen von geometrischen Figuren im Selbstversuch
- waagrechte Linie: stabil, entspannt, ruhig
- senkrechte Linie: angespannt, weniger stabil, starr, unnatürlich
- aufsteigende und absteigende Diagonale: anstrengend, angespannt
- Maximum an rechten Winkeln: aktiv, stabil
- Maximum an spitzen Winkeln: angespannt, aktiv
- Maximum an stumpfen Winkeln: entspannt, passiv
- gleichmäßig gebogene Linie: angenehm, dynamisch
- ungleichmäßig gebogene Linie: unruhig
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Werkanalyse
Sonntag, 18. Oktober 2015
Lebensgefühl Anfang des 20. Jahrhunderts
Umbruch der Erkenntnis
Teil I
Teil II
Teil III
Teil IV
Teil V
Sonntag, 11. Oktober 2015
Körperdarstellung von der Antike bis zum Klassizismus
Unterricht vom 28.10.
(Quelle: Michael Klant, Josef Walch: Grundkurs Kunst 2, 1990)_________________________________________________________________________________________________________________
Figur
Der Begriff “Figur” wird von dem lateinischen Wort “figura” abgeleitet.
In
der Kunst versteht man darunter folgende Eigenschaften einer Figur:
1) Gestaltung
→
Meinung/Einstellung zum Körper
2) Gestalt, Aussehen, Erscheinung
man
unterscheidet:
→ Naturalistische Betrachtungsweise (äußerliches Aussehen)
→ Realistische Betrachtungsweise (Sinn,
innerliche Richtigkeit)
3) Schönheit
→
idealistisch
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Vergleich einer ägyptischen Figur mit Figuren der griechischen Antike
Ägyptisch
|
Archaisch (8.-6. Jh. v. Chr.) |
Klassisch (5./4. Jh. V. Chr.) |
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·
“Hellenismus” = griech.
hellenismos, „das Griechisch-Reden”
·
Merkmale: Tendenz zum kosmopolitischen Denken und einer
stabilen zivilen Gesellschaft (Ausbreitung, Wohlstand)
·
erstmals in der Geschichte werden Figuren mit
menschlichen Schwächen dargestellt = kein Drang zum Perfektionismus
·
im Gegensatz zur Antike stehen Emotionen im Vordergrund:
Wut, Zorn, Verzweiflung,...
·
zerklüftete, auseinanderstrebende Form der Skulptur
·
Diagonalkomposition → Steigerung der Dramatik
_________________________________________________________________________________________________________________
·
Kopien griechischer Kunst
·
ab Kaiserzeit (27 v. Chr.) eigenen Stil
·
Standbilder als kaiserliche Propaganda
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Mittelalter: Romanik (ca. 1000-1250) und Gotik (1130-1500)
·
christliche Jenseitsorientieren widerspricht Betonung
des Körpers → Dominanz der Gewandfiguren
·
8. Jh. Karl der Große entscheidet „Bilderstreit“: Kunst
darf der Andacht dienen → Entfaltung christlicher Kunst
Motive:
ab 1000 n. Chr.: großplastische Kreuzigungen, Marienfiguren, Madonna mit Kind
ab 1000 n. Chr.: großplastische Kreuzigungen, Marienfiguren, Madonna mit Kind
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Foto: Elke Wetzig [CC-BY-SA-3.0
(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)],
via Wikimedia Commons
Gerokreuz, um 970. Kölner Dom
|
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Foto: Andreas Praefcke [Public domain],
via Wikimedia Commons
Madonna des Presbyters Martinus, 1199
|
ab 1400 n. Chr.: Schmerzensmutter, Pietà
Foto: Cherubino [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)],
via Wikimedia Commons
Pietà, 2. Hälfte 14. Jh.
|
Art der Darstellung:
- nicht mitleidserregend, sondern Ausdruck von
Andersartigkeit
- Ziel: Versenkung und Vertiefung
- ab 1300 n. Chr. „Vermenschlichung“ → lebendige Mutter-Kind-Beziehung bei Madonnen
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Die Renaissance (1400-1600)
Nach
der vorherigen Christianisierung begannen die Menschen nun, sich die Welt durch
Natur und Physik zu erklären und sie genauestens zu studieren = Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur:
·
Entdeckung der
Zentralperspektive
·
detailgetreue Wiedergabe
·
Licht und Schatten
·
Orientierung an antiker Kunst
(„Renaissance“ = Wiedergeburt der Antike)
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Foto: Patrick A. Rodgers [CC BY-SA 2.0
(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)],
via Wikimedia Commons
Donatello: David, 1430/40
|
Foto: Jörg Bittner Unna [CC BY 3.0
(http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)],
via Wikimedia Commons
Michelangelo: David, 1504
|
Donatellos „David“ (1430/40) ist der erste lebensgroße, naturnahe, freistehende Akt seit der Antike.Mit Michelangelos Werk “David” (1504) galt der Künstler erstmals als Genie, das gottähnlich Dinge erschafft.
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Der Barock (1600-1770)
Die
Barockzeit wird oftmals als “üppig und verschwenderisch” bezeichnet. Dies hat
den Grund der damaligen Reformation bzw. Gegenreformation. Um Luther in den
Schatten zu stellen und das Volk wieder auf ihre Seite zurückzugewinnen,
scheute die katholische Kirche weder Kosten noch Mühen bei der Gestaltung ihrer
Kirchen, wobei sie sich dem barocken Stil bedienten:
dynamische
Bewegungsformen, Illusionismus, naturalistische Wirkung, Blattgold,
Stuckverzierungen, Stuckmarmor
Foto: Zairon [CC BY-SA 3.0
(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)],
via Wikimedia Commons
Tiepolo: Treppenhaus der Würzburger Residenz, 1719-1781
|
Anders
als im Mittelalter brachte der kirchliche Einfluss keine Verneinung des Weltlichen, sondern es
geht um eine Überwältigung aller Sinne à
Gesamtkunstwerk (Zusammenwirken der Gattungen Architektur, Plastik, Malerei)
Aber
auch Monarchen gehören zu den Auftraggebern barocker Künstler. So entstehen vor
allem in katholischen Regionen Europas (z.B. Süddeutschland, Österreich) Kirchen
und Schlösser, die noch heute betrachtet werden können.
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Der Klassizismus (1770-1840)
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Jean-Léon Gérôme: Phryne vor dem Areopag, 1861 |
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